2. Oberhausener Slalom Trophy / AC Hagen


Sonne in Hagen


Das hatte es in Hagen seit 5 Jahren nicht mehr gegeben. Der Traditionelle DM Lauf im März im Kart – Motodrom wurde von schönstem Frühlingswetter und folglich pulver trockener Strecke begleitet. Eine Veranstaltung ohne Ausrutscher, die nur einige schnelle Jungs nicht in Angriff nehmen konnten, da technische Defekte einen Start vereitelten., Nach den ersten beiden DM – Veranstaltungen gibt es nur einen einzigen Fahrer mit zwei Siegen auf dem Konto, und der wollte eigentlich nur testen. Mit der Abgabe der Nennungen zur Oberhausener Trophy tun sich die Fahrer noch sehr schwer. Da wäre ein Tabelle noch wenig aussagefähig.

Schon die Frühaufsteher der Szene freuten sich über eine trockene Piste. Bernd Hemprich erlaubte sich diesmal keinen Fehler und siegte klar. Olaf Jäntsch versuchte mit seinen nationalen – B – Reifen mitzuhalten. Er räuberte über die Curbs und erkämpfte sich Rang 2, knapp vor Rainer Oesterbeck, der mit zwei dritten Plätzen einen gelungenen DM-Einstieg feierte und einer der wenigen ist, die sich bereits einschrieben.

Fünf Abwanderungen und zwei neue Mitstreiter mischten die Karten der G5 für Hagen vollkommen neu. Auf seiner Hausstrecke gilt Thorsten König immer als ernsthafter Sieganwärter. Und er legte sich auch mächtig ins Zeug. Die sehr hohen materialmordenden Randsteine zog er gnadenlos in die Ideallinie ein. Aber trotz allen Einsatzes mußte er sich diesmal Dirk Schäfertöns im Manta geschlagen geben. Rüdiger Brinkmann bestätigte seine gute Leistung von Mülheim mit dem dritten Platz, vor Thorsten Schlüter im Golf.

Nach dem mißglücktem Mülheimer Tag verfügte Dirk Lange über reichlich Motivation. Im gewohnt agressivem Stil knüpfte er Andreas Leiendecker die Führung ab. Das Ergebnis auf den Plätzen, Leiendecker vor Kurt Schlupp fand in Hagen seine Fortführung.

In der G1 konnte sich bislang Hans Dieter Meckel stets gegen seinen Markengefährten Lutz Kleeb durchsetzen. Doch die Erfahrung auf dieser Bahn sprach für Lutz, der seinen BMW M3 auch in jedem Lauf schneller durchs Ziel brachte.

Trotz einige Aussetzer des Polo – Motors in der schnellen Rechts hatte Holger Ahlf keine Mühe seine Klasse F bsi 1300 ccm wieder zu gewinnen. Damit ist er der einzige Doppelsieger des Wochenendes.

Dirk Simnonia eröffnete mit seinem 1600er Honda die „große“ F – Klasse mit der sechst schnellsten Zeit. Im zweiten Lauf streikte die Technik. So weit waren drei heiße Sieg – Kandidaten gar nicht gekommen. Der „EWO-BMW“ hielt nur eine Runde, dann löste sich ein Kolben. Heinz Dieter Reidts Chancen, seinen letztjährigen Erfolg zu wiederholen, stiegen, aber bei seinem Golf gab die Kupplung den Geist auf. Nach recht großen Differenzen in Mülheim blieb die Spitze nun dicht zusammen. Am Ende hatte mit Frank Eickmeier ein Mann die Nase vorne, den keiner auf seiner Rechnung hatte. Mit einem weiteren zweiten Platz bewies Andreas Vijge seine gute Form und änderte rasch sein Programm in Richtung DM. Die BMW – Schmach von Mülheim konnten Ralph Noelle und Andre Jeuschede mit den Plätzen 3 und 5 wettmachen.

Seiner Hausbahn blieb Roland Wanek treu, teste sein Berg-Auto und wuchtete die 340 PS in neuer Rekordzeit über die Bahn.

Bernd Letmade und Dirk Pesch konnten nun den Spieß umdrehen. Die beiden lieferten sich ein Kopf-an- Kopf-Rennen, wobei Pesch mit 2/100 Sekunden das Nachsehen hatte. Bernd Schöler kam an die Zeiten der Polos nicht heran und wurde klar dritter.

Auch bei den 1600ern setzte ein Pärchen die Richtmarke. Theo Grewe, der die Strecke nicht mag, kam auf blendende Zeiten. Doch gegen Horst Günter Bockting hatte auch er an diesem Tag keine Chance. Der Honda wird oft unterschätzt, aber mit diesem Fahrwerk umrundete er die Kartbahn wie auf Schienen. Den schnellsten VW Golf pilotierte Frank Brügge aus Ibbenbüren, bor Uwe Nowaczyk und Markus Schreiber.

Fünf Jahre quälten sich die PS-Monster in der Vergangenheit über die Rutschbahn, jetzt konnten sie endlich zeigen was in ihnen und in den Autos steckt. Es war eine tolle Show!

Martin Höhle unterbot die Wanek – Zeit, eine Tatsache, die hier eigentlich den Gesamtsieg bedeutet. Doch damit wurde er nur 5. in der Klasse! Noch eine Sekunde schneller waren Frank Borkowski und Georgis Katsikis unterwegs. Und da gab es noch Friedhelm Rezun, der hier schon vor 20 Jahren im Kart seine Siege feierte, und Claus Gerlach, der hier sein Kartbahn – Syndrom verarbeiten wollte. Rezun durchbrach die 90 Sekunden – Marke und blieb damit zwei Sekunden unter der bestehenden Bestzeit. Gerlach konterte mit 1.29,30.

Rezuns zweite Zeit war nochmals einen Hauch besser, doch Claus Gerlach stellte alles in den Schatten, als der Sprecher den neuen Rekord von 1.28,76 meldete. Da gab es nicht nur von den zahlreichen Zuschauern spontan Applaus, auch die Konkurrenten erkannten diesen Ritt auf der Kanonkugel neidlos an.

Stefan Kunzes dritter Platz in der Gesamtwertung ging in der Jubelstimmung über die Rekord – Hatz etwas unter. Er entschädigte sich für den Mülheimer – Patzer und siegte locker in seiner Klasse.

Mario Reichler