1.    Lauf Nordrhein - Meisterschaft / AC Hagen 05

1.      Lauf  Oberhausener Slalom Trophy

 

    FRÜHSTART ?

 

Das lange Warten hatte endlich ein Ende. Am 20. März startete die Saison 2005 für die Nordrheiner. Weder Veranstalter noch Fahrer wussten genau, was nach den markanten Reglementänderungen nun auf sie zukommen würde. Die Pessimisten sahen den Untergang des Slalomsportes voraus und wurde nicht müde, dies auch überall und jedem zu erzählen. Während die Optimisten einen Aufbruch in glorreiche Zeiten proklamierten, sahen die Realisten, das sind alle, die die Dinge so sehen wie ich (Scherz!), kaum eine Veränderung. Im gleichen Rahmen, wie Fahrer auf der Vermisstenliste standen, fanden sich neue Teilnehmer ein. Mit 80 Nennungen fehlten zwar nur 3 zum letzt jährigen Nennergebnis, aber ernsthafte Gaumeisterschaftsteilnehmer blieben Mangelware.

Eine Klasse G7 scheint es in der DM Region Mitte nicht zu geben. Die in Hagen angetretenen Sauerländer wollen nur sporadisch eingreifen. Michael Schnoede holte sich dank seiner Bestzeit im zweiten Lauf den Sieg.

Eine bunte und neue Mischung versammelte sich in der G6. Heinz Jabs reiste zu Testzwecken aus Bremen an, riskierte nicht viel und fuhr auf Platz drei. Mit Peter Jacobi und dessen Co Dirk Krusic starteten ein Wiedereinsteiger und ein Newcomer mit einem G5 – BMW Compact für Scuderia Augustusburg Brühl. Die nationalen Trockenreifen waren für Hagen natürlich keine tolle Wahl, aber ein erster Versuch. Beide planen eine komplette Saison und es bleibt abzuwarten, was im trockenen alles möglich ist. Mit Pirelli W6 ausgerüstet machte Martin Wied sehr eindrucksvoll klar, wie konkurrenzfähig ein Klassenflüchtling sein kann. Im Regen ist dieser Reifen nicht schlechter als ein spezieller Regenreifen aus der internationalen Szene. Mit großem Risiko und wilden Drifts fuhr der junge Siegerländer zum Sieg. Das wollte Robert Keim unbedingt verhindern. Auf der allerletzten Rille quetschte er seinen Polo aus, war aber um eine halbe Sekunde zu langsam.

Zwei entscheidende Faktoren bestimmten das Geschehen in der stark besetzten Klasse G5, - die Reifenwahl und die Startnummer. Je früher die Position in der Startreihenfolge, desto rutschiger war die Kartbahn. Hans Joachim Röhl und Michael Benden eröffneten den Reigen. Beide waren ohne Chance, verbesserten zwar ihre Zeiten bei abtrocknender Fahrbahn, aber blieben auf den Plätzen 9 und 12 hängen. In einer eigenen Liga umrundeten Thorsten König und Dirk Schäfertöns die Strecke. Im zweiten Umlauf gelang Thorsten eine fehlerfreie Superrunde und damit der Sieg. Er festigte seinen Ruf als Hagen – Spezialist. Für Dirk war es nichts neues, den Saisonstart in Hagen als Klassenzweiter zu beginnen. Kay Röhl saß nach Jahren wieder in seinem 318i. Weil Rüdiger Brinkmann ein Pylonenfehler kassierte erklomm Kay als dritter das Treppchen. Die Besonderheiten der Strecke und des Wetters erlauben keine Prognosen für den Rest der Saison. Wie dürfen uns alle auf ein spannendes G5-Jahr freuen, denn Klaus Königsberg, Lars Heisel, Diana Hampel, Christian Laumann und Mike Röder sind nicht angetreten um im Mittelfeld mitzuschwimmen. Und einige dieser erwähnten Namen werden auch in der Gaumeisterschaft auftauchen

Zu den alten G3 – Hasen gesellt sich im Jahr 2005 mit Peter Brings der Oberhase. Seine Auftritte im 16V – Mercedes haften noch einigen Slalomfreunden in bester Erinnerung. Nach  seinem tollen Jahr im Langstreckenpokal kehrt er nun an der Seite von Marco Hackenberg zurück zu den Wurzeln und beeindruckte in Hagen die Szene mit einem Sieg. Die ohnehin sehr starke G3 – Truppe war wieder was fürs Auge und Peter setzte noch eins drauf. Rainer Schilling versprach in diesem Jahr der DM treu zu bleiben und wird diese Klasse nachhaltig beleben. Dritter wurde ein sauber fahrender Andreas Leiendecker, knapp vor seinem Club – Kollegen Kurt Schlupp. Marco kam zu Null Punkten, da er mit einem gerissenen Keilriemen nur eine Runde in die Uhr brachte. Die war schnell aber mit zwei Hütchen garniert.

Was für eine Vorstellung in der Klasse F2005 bis 2000ccm. Im letzten Jahr beklagte Kurt Hommes noch 8 Ausfälle und kassierte mehr Mitleid als Pokale. Nun hat er im Winter viel verändert und die Technik hielt. Mit dem unglaublichen Vorsprung von 11 Sekunden gewann er seine Klasse und wurde 5. der Gesamtwertung. Jetzt brodelt wieder die Gerüchteküche und Herr Fürst (Technik-Chef beim DMSB) wurde sicherlich bereits angefragt, wie man diesen Polo kastrieren könne. Unsere Gau – Fahrer können sich freuen, dass Kurt seine Lizenz in Koblenz löste und keine Punkte erhalten wird. Auf den Plätzen folgten Gerhard Diel vor Lars Bröker.

Der seit Jahren anhaltende Wettstreit zwischen Theo Grewe im NSU TT und Bernd Schöler im Simca findet wohl seine Fortsetzung. In Hagen war Bernd 8/10 Zehntel schneller unterwegs und legte mit 1 : 0 vor. Mit Florian und Fabian Schmitz gab es zwei neue Mitglieder in der 1300er Familie zu begrüßen. Der gelbe Polo litt noch ein wenig an Kinderkrankheiten, aber die Zeiten orientierten sich klar Richtung Spitze. Florian eroberte Rang drei, vor Peter Wichmann im schmalen (nationalen) Polo und Andre Stelberg im neu aufgebauten Polo Coupe. Mike Lipinski machte den dritten Platz frei, als er zu mutig in einer Passage abbog, wo man gar nicht abbiegen sollte.

In der Klasse H bis 1600 ccm haben wohl viele den Saisonauftakt verschlafen. Im letzten Jahr war die Klasse besser besucht.  Die Zeiten der angetretenen VW, Toyota, Ford und Honda lagen recht dicht zusammen. Im ersten Durchgang fiel Horst Günter Bockting etwas aus dem Rahmen und führte mit drei Sekunden Vorsprung. Der Sieg ging fast verloren, weil der Tank bis zur letzte Pfütze geleert wurde und schon die ersten Aussetzer vom Benzinmangel kündeten. Aber es reichte schließlich zum dritten Hagen - Sieg in Folge für den Mülheimer. Karl Wilhelm Rauhaus konnte sich noch Mal steigern und fuhr auf Platz zwei, vor dem Toyota – Team Dieter Schüller / Klaus Jürgen Gensler.

 

Alle warteten gespannt auf den Auftritt von Stefan Faulhaber, der als Gast in Sebastiano Paganos Kadett in der Zwei – Liter – Klasse antrat. Nur Klaus Gerlach vermochte sich gegen „Fauli“ zu wehren und neben seinem dritten Sieg auch den Pokal für den Gesamtschnellsten zu entführen. Eine halbe Sekunde fehlte beim drittplatzierten Friedel Rezun. Pech hatte Frank Borkowski, dem eine gute erste Runde gelang, die aber mit drei Strafsekunden belastet war. Bei seinem zweiten Versuch überzeugte er mit der neuen Tagesbestzeit. In der Addition reichte es leider nur zu Platz 4. Den, und noch mehr hatte Olaf Jäntsch für sich gewollt. Doch ein abgebrochenes Trainig, eine defekte Benzinpumpe und eine sich öffnende Motorhaube behinderten seinen ersten Lauf.

 

                                                                                                        Mario